Eröffnung und Podiumsdiskussion

Gestern wurden die Balkantage mit einer Übertragung der Podiumsdiskussion mit dem Thema „Bleiben oder Gehen? Perspektiven junger Menschen in der Balkanregion zwischen Hoffnung und Resignation“ eingeleitet.

Eröffnung

Vor der Podiumsdiskussion gaben die Begründerin und Leiterin der Balkantage, Sadija Klepo, sowie Mitarbeiterinnen des Veranstalters „Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.“ eine Einführung und Übersicht über den Verlauf der Veranstaltungen. Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin von München, richtete eine Grußadresse an die Teilnehmer der Balkantage. Für die musikalische Begleitung sorgte Miloš. Ein Rückblick auf die Balkantage 2020 schließt die Eröffnung ab.

Podiumsdiskussion

Die junge Generation stimmt mit den Füßen ab: Immer mehr junge Menschen aus den Staaten Südosteuropas verlassen ihre Heimatländer und suchen ihr Glück im Ausland, vor allem in den alten Mitgliedstaaten der EU. Während Arbeits- und Bildungsmigration in der Region schon mindestens seit der Zeit der „Gastarbeiter“ wichtige Phänomene sind, ist die aktuelle Migration häufig permanent. Die Motivation ist dabei häufig nicht nur und oft nicht einmal vorranging eine wirtschaftliche: Junge, oft gut ausgebildete Menschen sehen angesichts von politischer Instabilität, Nationalismus, Korruption und hoher Umweltverschmutzung keine Perspektive in ihren Heimatländern.

Unser Podium zum Auftakt der Balkantage bringt junge Menschen aus der Region und ExpertInnen zum Thema Migration zusammen, um über die drängendsten Fragen zu diskutieren: Warum verlassen junge Menschen verstärkt ihre Heimatländer? Welche Perspektiven sehen sie für eine Zukunft in der Region – was müsste sich ändern in Bezug auf Bildung und Ausbildung, dem politischen und gesellschaftlichen Umfeld, in Bezug auf Jobs und soziale Sicherheit, sowie die Qualität der Umwelt? Welche materiellen und immateriellen Hindernisse stehen einer Rückkehr oder dem Bleiben im Wege? Welche positiven Anstöße kann die „Balkan-Diaspora“ hier für Ihre Herkunftsländer und -regionen geben? (In Kooperation mit der Südosteuropa-Gesellschaft.)

Es diskutierten:

  • Samir Beharić, Vorstandsmitglied, Western Balkans Alumni Association / Doktorand an der Universität Wien und der Universität Leipzig
  • Egzona Bokshi, engagiert im Projekt “Empowering Youth for a Peaceful, Prosperous and Sustainable Future in Kosovo” des Friedensförderungsfonds der Vereinten Nationen
  • Saša Vasić, Projektmanagerin, Regionalbüro Dialog Südosteuropa, Friedrich-Ebert-Stiftung, Sarajevo
  • Lumnije Jusufi, Wiss. Mitarbeiterin, Institut für Slawistik und Hungarologie, Humboldt-Universität zu Berlin