Kultur der Erinnerungen.
Kismet-Symposium am 07. Juli
Das Symposium der 15. Balkantage setzt sich mit der sephardischen Erinnerungskultur auseinander
Kismet – übersetzt „das Schicksal“ – birgt all die großen und kleinen Geschichten der sephardischen Erinnerungskultur in sich. Den meisten Menschen ist die Vertreibung der jüdischen Sephardim im späten 15. Jahrhundert kaum ein Begriff. Umso wichtiger ist es sich mit diesem Teil der jüdischen Geschichte auseinanderzusetzen.
Das kulturelle Erbe der jüdischen Sephardim ist mit der Vertreibung der Juden von der liberischen Halbinsel zunehmend in Vergessenheit geraten. Überliefert wird es nur in der Erinnerung der Menschen. Um das wertvollen sephardischen Kulturerbe zu bewahren, muss die Erinnerungskultur gepflegt werden. Aus diesem Grund widmet sich das Symposium der diesjährigen Balkantage mit diversen Programmpunkten dieser Thematik. Gefördert wird das Ganze von der bayrischen Staatskanzlei.
Das Programm reicht von musikalischen Impulsen über selten gezeigte Dokumentarfilme bis hin zu Vorträgen von angesehenen Referent*innen. Im Mittelpunkt steht dabei der Vortrag von Dr. Jozo Džambo, in dem die Wege der sephardischen Länder thematisiert werden. Auch die Dozenten Dr. Elizer Papo und Mensur Colaković werden dem Publikum mit ausgewählten Vorträgen die Geschichte und Kultur der jüdischen Sephardim nahebringen. Darüber hinaus wird Autorin Sonja Elazar ihr Buch „Aus dem Album der bosnischen Sephardim“ vorstellen.
Die Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur findet jedoch nicht nur auf theoretischer Ebene statt. Verschiedene künstlerische Beiträge von Kulturschaffenden lassen das Publikum die sephardische Kultur nachfühlen und vermitteln den Menschen den inneren Kern dessen, was ihre Kultur ausmacht. Mit dabei sind die Künstlerinnen Yasmin Levy und Aida Čorbadžić, sowie der Vokalinterpret Aleksandar Saša Kabiljo. Dokumentarfilme, die auch Einzelschicksale und sephardische Biografien in den Blick nehmen, sorgen für eine abwechslungsreiche Unterhaltung. Gezeigt werden die Filme „Tarih – Laura Papo Bohoreta“, „Der Schlüssel Spaniens“, und „Sprache gespeichert“.
Aufgrund der Mitwirkung vieler Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Arbeitsbereichen, schafft es das Symposium, ein breites Publikum aller Altersklassen zu begeistern. Ganz im Sinne des diesjährigen Mottos „Balkanconnection 2.0“ bietet das Symposium besonders der jungen Generation des Balkans eine Plattform, um sich untereinander über den sephardischen Kulturschatz ihrer Region auszutauschen und sich miteinander zu vernetzen.
Das abwechslungsreiche Programm wird den gesamten Mittwoch, den 07. Juli, füllen. Pandemiebedingt wird alles online stattfinden, wodurch die Inhalte allerdings nicht weniger zugänglich übermittelt werden. Im Gegenteil bietet die Onlinefassung einer deutlich größeren Anzahl an Menschen die Möglichkeit der Teilnahme. Auf der Website der Balkantage (balkantage.org) finden sich alle weiteren Informationen.
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Über die Balkantage
Die Balkantage sind seit 15 Jahren ein fester Bestandteil der Kulturszene Münchens und dabei viel mehr als ein reines Kulturfestival. Es ist ein Friedensprojekt, das sich für Verständigung und Austausch zwischen den Ländern des Balkans einsetzt. Mit ihren vielfältigen Veranstaltungen mit über 5000 Besuchern jährlich bieten die Balkantage eine Plattform zum Diskurs über die Region und fördern den Dialog zwischen den Kulturen sowie der Lebensweisen aller Länder auf der Balkanhalbinsel.